An unserem Wandertag am 2. Oktober haben wir an der Stadtführung „Wassermanagement Augsburg“ teilgenommen, um einen Eindruck zu bekommen, was Augsburgs Wasser so besonders macht, dass es 2019 Weltkulturerbe wurde.

Wasser als Kunstobjekt:
Entlang der Maximilianstraße stehen Augsburgs drei in Bronze gegossene Monumentalbrunnen aus der Renaissance: der Augustusbrunnen, der Herkulesbrunnen und der Merkurbrunnen. Den Augustusbrunnen auf dem Rathausplatz schauen wir uns ganz genau an: Der Brunnen wird dominiert von der Figur des Kaiser Augustus, dem Namenspatron unserer Stadt. Die vier Beckenrandfiguren symbolisieren Augsburgs Wasser in Form von Flüssen und Bächen: den Lech, die Wertach, die Singold und den Brunnenbach. 

Wasser als Kühl- und Transportmittel:
Dass Augsburgs Wasser auch hierfür bereits im 17. Jahrhundert verwendet wurde, erfahren wir auf dem Weg in die Unterstadt, am unteren Ende des Perlachberges, als wir vor der Stadtmetzg stehen. Das Besondere war die Verwendung von Lech-Kanalwasser: Der Vordere Lech wurde durch die Stadtmetzg, also das Schlachthaus geleitet, um dadurch das Fleisch zu kühlen und die anfallenden Abfälle zu entsorgen. 

Wasser zur Energiegewinnung:
Gegenüber der Stadtmetzg sehen wir die Kresslesmühle. Die Kresslesmühle – heute ein Kulturhaus - nutze bereits im 16. Jahrhundert die Wasserkraft des Vorderen Lechs als Mühle.

Wasser als Trinkwasser:
Am Holbeinplatz angekommen stillen wir unseren Durst an einem der 20 Trinkwasserbrunnen im gesamten Stadtgebiet. Dabei erfahren wir, dass das Augsburger Trinkwasser von höchster Qualität ist, weil es frei von Schadstoffen und unbehandelt ist. 

Wasser im Handwerk:
Auf dem Weg zum Ulrichsviertel bleiben wir vor der letzten traditionellen Gerberei Augsburgs stehen und sehen die aufgehängten Lederhäute oben am Gerberboden hängen. Bis heute hat die Gerberei ihren Platz am Wasser. Neben der Gerberei haben sich im Mittelalter in der Innenstadt zahlreiche Handwerksbetriebe niedergelassen, um die Wasserkraft für ihr Gewerbe zu nutzen. 

Abschließend - wieder in der Oberstadt angekommen – verschaffen wir uns spielerisch im Welterbe Infozentrum auf dem digitalen Lageplan noch einmal einen Überblick, wie weit sich das Augsburger Welterbe mit seinen 22 Objekten über das Stadtgebiet hinaus erstreckt.